TANGOes Festival

| Kranwerk Naunhof |

Internationale Bandoniontage | Konzerte | Kurse | Lesungen | Instrumente

 16te int. Bandoniontage
Samstag, 13. Sept 2025
ab 14 Uhr

Samstag, 13.9.24
ab 10 h Bandoneón-Kurs mit Carla Algeri


Einlass ab 14 h:
15.00 h | Strassenmusik  (Folk & Welt, Brettl)

15.30 h | Instrumentenausstellung  „Von der Konzertina zum Bandoneón“

16.30 h | Lesung/Buchvorstellung | Jürgen Karthe  „Chemnitz – die Wiege des Bandoneóns

18.00 h | Konzert | Cuarteto Bando / DD

19.30 h | Konzert | Carla Algeri / Arg.

21.00 h | Konzert | Les Fleurs Noires – Tangokapelle /Arg/Fr.



Sonntag, 14.9.25 
10.00 h Bandoneón-Kurs mit Carla Algeri
10.30 h Bandonion-Schnupperkurs mit Heiko Guter

16.00 h Kurskonzert Eintrittfrei

Kostenbeitrag für Kunst & Kultur, Installation und baulicher Erhalt des Kranwerkes:

Alle Konzerte (Tageskarte) 38,- € normal; 28,- € erm.
Einzelkonzerte 16,- € normal; ermäßigt (Schüler/Stud.) 11,- €
Einlass ab 13.30 Uhr

KONZERTINA>>BANDONION>>BANDONEÓN

 

Anhand von Indizien, in diesem Fall Instrumente des 19. Jhd., lässt sich der Entwicklungsweg von der Konzertina zum Bandoneón aufzeigen. Zweifellos liegt der Ursprung und die technische Entwicklung des Bandonions in Sachsen. Die Tragik des Bandonions spielt selbst immer mit. Heinrich Band (Krefeld) etablierte die „verquere“ Tastenlage durch massenhafte Verkäufe. Den Wünschen von Spielern entsprechend, kam es bei den sächsischen Harmonikaproduzenten zur Umverlegung von Tasten. Sechs davon sollen auf Veranlassung von Band erfolgt sein. Dennoch war der weitere Ausbau des Tonumfangs nicht aufzuhalten. Hinzu kamen weitere Halb- & Ganztöne, welche um die „alte Kernlage“ (die im ursprünglichen Instrument, der wechseltönigen Konzertina von Uhlig und Zimmermann noch einer diatonischen [tonartgebundenen] Logik folgten) „drumherum – zum perfekten Chaos“ angeordnet wurden. Mit etwa 80 doppelten Tönen (auf/zu 160) ist der Ausbau des Instrumentes über sechs Oktaven abgeschlossen. Alle Töne sind im Aufzug und im Zudruck vorhanden, allerdings nicht in der selben Lage.

 

„Die Bomben des zweiten Weltkrieges haben es zu Grabe getragen“. Ein Zitat von Carla Algeri aus Buenos Aires und UNESCO-Beauftragte für den Erhalt des Tango und des Bandoneóns. In Sachsen wurde die Produktion des Instrumentes 1964 wegen geringer Nachfrage und Materialknappheit eingestellt. Es überlebte dennoch, dank der stoischen Art der Argentinier sich keinerlei weiterentwickelter Tastaturanlagen anzunehmen.

 

In Argentinien war der Tango, den Bordellen und Kaschemmen BAs entsprungen. Er hat auf das Bandoneón gewartet und wurde zum Natioalinstrument erhoben. Der feinen Gesellschaft suspekt und der Jugend zu „altbacken“ beklagte der Tango auch in Argentinien seinen verloren geglaubten historischen Stellenwert. Astor Piazzolla gilt mit der Schaffung des „TANGO Nuevo“ der Dank, dass das Bandoneón heute rund um den Globus von Australien, Japan, Taipeh, Seoul, quer durch Europa und natürlich in Argentinien & Lateinamerika wieder in den besten Salons und Hohen Konzerthäusern sich steigernder Beliebheit erfreut.

Programm | Ablauf

15 h Strassenmusik (Folk & Welt, Brettl)

 

Wie sollte es anders sein, beginnt das Festival mit kleiner & großer Kunst der Eleven und anwesenden Profis mit Strassenmusik. Das “Brettl” hat sich gern der “Orgel des kleinen Mannes” bedient. Frei von den archaischen Vorgaben des Tangos, gibt es das Bandonion noch seltener als harmonisches Begleitinstrument zu hören. Die Wiederentdeckung des “Bandonion” in Pörschmannscher Spielweise (akkordführend) als “Folkinstrument”, ist dem Folk-Revival der siebziger & achtziger Jahre zu verdanken. Spieler wie Stefan Krawczik, Andreas Rohde (Kusserow), Frank Deutscher, Dieter Kalka, Jürgen B. Wolff (Konzertina) nutzten das Bandonion für ihre eigenwilligen Interpretationen außerhalb des Tangos.

15.30 h  Instrumentenausstellung  | Instrumentenkunde


Exposé zur Genealogie des Instrumentes

 

Das Bandonion eine Konzertina mit Bandscher Namensaneignung. Raritäten der durchschlagenden Zunge, Konzertinas und Bandonions in verschiedensten Tonlagen (76, 104, 116, 128, 142, 144, Kusserow, Schlegel, Peguri, div. Gleichtönige, Konzertinas) erklärt, geöffnet, bestaunt und mit Klangbeispielen vorgestellt.

 

Sachsen Wiege des Bandonions.

Konzertina >> Bandonion >> Bandoneón

 

Zu den Bandoniontagen werden unterschiedliche Bandonions, Konzertinas und andere Zungeninstrumente ausgestellt und hier erfährt man den Unterschied zwischen Bandonion und Bandoneón, was bedeutet Diatonik, Chromatik und Wechseltönigkeit. Was sind Chöre, Register, Kanzellen, Schwebung – also Dinge die man unbedingt wissen muss.

 

Das einst schrammelige Quetschkastl, das Bandonion, hat die sinfonischen Orchester als Soloinstrument erobert. Mehr und mehr sind es Solistinnen mit der ersten Stimme. Dabei beruft es sich nicht auf seine Tradition als Volksmusikinstrument, vielmehr ist es Kunstobjekt geworden. Und dies in mehrfacher Hinsicht, zum einen die enorme Herausforderung an die Spieler aufgrund der verqueren Tonanordnung und zum anderen an die Instrumentenbauer, die die spezifische Klangmodulation und Tonansprache für den Tango und zur Differenzierung zum “schwebenden” Akkordeon entwickeln müssen.

 

Tango & Bandoneón

 

Ohne Allüren und als instrumentales Einzelkind verlieh das “Bandoneón” am anderen Ende der Welt dem Tango seinen typischen Klang. Die Trinität des Tangos – die Komposition, das Spiel und der Tanz. Die Tänzer vollführen die Passion der Pose, Betörung und Erliegen. Die Komposition verarbeitet elegische Hoffnung, flammende Leidenschaft, Schwermut & Heimweh, grandioses Scheitern und Neuanfang der geflüchteten Europäer in die neue Welt Südamerikas. Und im Spiel erduldet das atmende Instrument Bandoneón den Weltschmerz auf Zudruck, entfaltet seinen Klang beim “Luftholen” und hinterläßt Tänzer und Zuhörer für Augenblicke entrückt. Und dabei besitzt dieses Instrument etwas faustisches: um es einigermaßen kunstvoll spielen zu können – muss man sich ihm voll und ganz hingeben.

 

Die Komponisten des Tangos haben es vermocht, aus den unterschiedlichsten musikalischen Einflüssen der “Zugewanderten” einen eigenständigen komplexen musikalischen Wertekanon zu schaffen. Seines musikalischen Anspruches und der modulierten Emotionen wegen, findet der Tango Zuhörer auf der ganzen Welt.

Konzertina | Carlsfelder Lage
Bandonion | Rheinische Lage
Bandoneón / 142 Nacarado

16.30 h (Lesung/Buchvorstellung)


Jürgen Karthe –
Von der Concertina zum Bandoneón
Chemnitz – die Wiege des Bandoneóns

 

Die Krefelder Kulturbeauftragte tönt laut in die Welt hinaus „…es stammt tatsächlich von hier“.

Uwe Hartenhauer(Bandonionbauer/Sa.)  antwortet gelassen: „soll sie doch, es ändert nichts an der Tatsache, dass die Instrumente allsamt aus Sachsen stammen und von hier aus ihre Entwicklung genommen haben.“

 

Der Namensgeber Heinrich Band hat die Wirren der 1848 Revolutionszeit optimal genutzt. Er hat die Konzertina des Sachsen Carl F. Zimmermann  gekupfert, nie ein Instrument gebaut, fremd produzierte Instrumente mit seinem Namen versehen lassen, sich als Fabrikant ausgegeben und dabei den Namen „Konzertina“ beflissentlich vermieden. Der Clou der Geschichte ist, jegliche Lexika versagt.

18.00 Uhr (Konzert)   
‚Cuarteto Bando‘
(Sachsen)

https://www.cuarteto-bando.de/

 

 

Als Hommage an das Bandoneon gab sich die Band mit ihrer Gründung 2007 den Namen BANDO.

 

Das Cuarteto spielt in der für den Tango Argentino klassisch authentischen Besetzung mit Bandoneón, Violine, Klavier und Kontrabass. Ob zu Konzerten in kleinen Clubs oder auf großen Bühnen, die vier Musiker wissen zu überzeugen. Energetisch, als wäre es der vielleicht letzte Tango und sinnlich musiziert in diversen Tangoballaden zelebriert das Ensemble den Tango zumeist in eigenen Arrangements auf hohem Niveau. Mit ihrem Spiel begeistern sie das Publikum in Spanien, Frankreich, Dänemark, der Schweiz und anderswo. 1. Preise in Kompositions – und Musikwettbewerben, sowie Einladungen zu Internationalen Musikfestivals und Tangos-Shows folgten. Cuarteto Bando gehört zu den wenigen deutschen Tangoensembles die u.a. durch ihre 2 CDs international Aufsehen erregten. Bei all den Erfolgen bleibt sich das Ensemble immer stets seiner Linie treu – einen eigenen frischen Sound mit Wiedererkennungseffekt.

 

Steffen Heinze – Piano
Jürgen Karthe – Bandoneón
Robert Brenner – Kontrabass
Julioane Rahloff – Violine

 

19.30 Uhr (Konzert)

‚Carla Algeri‘ – Buenos Aires/Arg.

www.carlaalgeri.com.ar

 

Carla weilte auf Einladung 2019 zu den Bandoniontagen das letzte Mal im Kranwerk. Wir verabschiedeten uns mit nos vemos de nuevo“ also auf deutsch mit „Auf Wiedersehen“. Dann kam Corona…

 

Jetzt endlich ist es wieder so weit, Carla hat ihr Kommen bestätigt und gibt darüberhinaus eines Bandoneónkurs in der Masterclass auf englisch und spanisch.

 

Und sie wird konzertieren, über den Ursprung, die elementare Abwehr des Untergangs und weltweite Nachwuchsförderung des Instrumentes als UNESCO-Beauftragte zu uns Sachsen sprechen.

21.00 Uhr (Konzert)   
‚Les Fleurs Noires‘
(Arg/Frankreich)
http://www.fleursnoires.org


Fleurs Noires ist ein Orchester bestehend aus zehn argentinischen und französischen Musikerinnen. Zusammen liefern sie einen kraftvollen zeitgenössischen Tango, der sich vom traditionellen Tango oder Elektro-Tango abhebt … Sie verbinden ihre kulturellen Unterschiede mit der Originalität ihres Repertoires. Aus diesem Tango entsteht eine sinnliche Kraft voller Nuancen, die die Frucht der Vielfalt seiner Wurzeln ist. Die vom Pianisten des Ensembles, Andrea Marsili, speziell für das Orchester geschaffenen Originalkompositionen greifen die Essenz des Tangos auf und übertragen sie in eine aktuelle Sprache.

 

Fleurs Noires lässt die historische Achse Paris – Buenos Aires wieder aufleben, indem es den Platz der Frauen in dieser ursprünglich von Männern gemachten Musik emanzipiert. Diese leidenschaftlichen Frauen rütteln an dieser Tradition. Les Fleurs Noires nimmt uns mit auf diese berauschende Odyssee, bei der Klasse Eleganz, Frische und… Nervosität vereint werden! 

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